Von Mischa Peters — Das Legal-Tech-Startup rfrnz (hier vorgestellt in unserem Startup-Interview) hat zum Ende des vorigen Jahres den Geschäftsbetrieb eingestellt. Man habe leider nicht die notwendigen Folgeinvestitionen abschließen können, bestätigte Dr. Sven von Alemann (CEO) jetzt das Aus. Zudem sei ein strategischer Übernahmevertrag mit einem Acquirer überraschend in letzter Minute nicht zustande gekommen.
rfrnz hatte eine Contract Intelligence Platform entwickelt und auf den Markt gebracht. Mit deren Hilfe wurden Kunden dabei unterstützt, relevante Informationen aus Verträgen zu extrahieren und Arbeitsabläufe im Vertragsmanagement zu verbessern. Im Frühjahr 2019 hatte das Unternehmen ein siebenstelliges Investment für die Vertragsanalyse erhalten (wir berichteten). Der High-Tech Gründerfonds (HTGF), die UnternehmerTUM Inititative for Industrial Innovators und zwei weitere Investoren hatten sich in diesem Umfang beim Münchner Startup engagiert. Die notwendigen Folgeinvestitionen konnten nun nicht abgeschlossen werden.
Trotz des nun verkündeten Endes von rfrnz zeigte sich Alemann stolz auf das Erreichte. Man habe ein bemerkenswertes Produkt mit modernster Technologie gebaut, die Aufgaben bewerkstellige, die vor fünf Jahren nicht für möglich gehalten worden wären. Dennoch konnte rfrnz am Ende nicht genügend Kunden in Deutschland von einer Legal AI Contract Intelligence Platform überzeugen. Dabei existiert nach Alemanns Überzeugung am Markt ein starkes Interesse an derartigen Lösungen. Inwieweit sich diese Neugier in tragfähige und profitable Geschäftsmodelle überführen lässt, wird die Zukunft zeigen. rfrnz wird in der Rückschau womöglich als einer der Wegbereiter für nachfolgende Startups in diesem Segment in Erinnerung bleiben.