Von Mischa Peters
Die Sorge vor den Kosten eines Rechtsstreits lässt manchen davor zurückschrecken, sein gutes Recht vor Gericht durchzusetzen. myRight hat es sich zur Aufgabe gemacht, dies zu ändern. Gerade der VW-Abgasskandal habe eine “offene, ungeklärte Flanke im Rechtsstaat” offenbart, so Jan-Eike Andresen, Mitgründer des Startups. Seine Schlussfolgerung: ” ‘Recht haben’ und ‘Recht bekommen’ haben nichts miteinander zu tun”. Die Mission von myRight lautet daher: Zugang zu Recht und Gerechtigkeit. Im Interview mit dem Legal Tech Blog gibt uns Jan-Eike Einblick in das Geschäftsmodell des Legal-Tech-Startups und erklärt, warum sich Verbraucher mit Unterstützung von myRight mit Weltkonzernen anlegen können, “ohne Angst vor den Kosten haben zu müssen oder ihre Zeit zu verschwenden”.
LTB: Hallo Jan-Eike, schön dass Du Dir Zeit nimmst, unseren Lesern einige Fragen zu myRight zu beantworten. Der Markenname “myRight” vermittelt mir, dass ich mit Eurer Hilfe zu meinem (guten) Recht komme. Was steckt hinter dem Label, welche Dienstleistung(en) bietet myRight an?
Jan-Eike Andresen: myRight wird der “Legal Companion”. myRight hilft langfristig bei allen Alltagsproblemen im Recht. Heute schon im Abgasskandal, aber auch bei Themen wie Bußgeldern im Straßenverkehr oder Autounfällen.
LTB: Wie ist die Idee zu myRight entstanden? Gibt es eine bestimmte Gründungsgeschichte?
Jan-Eike Andresen: Initial war sicher der VW-Abgasskandal, der diese offene, ungeklärte Flanke im Rechtsstaat offenbarte. Nämlich, das “Recht haben” und “Recht bekommen” nichts miteinander zu tun haben. Das zu ändern ist unsere Aufgabe. myRight sorgt für Gerechtigkeit.
LTB: Wer sind die Gründer und Hauptverantwortlichen von myRight? Und wie groß ist Euer Team derzeit?
Jan-Eike Andresen: Gegründet wurde myRight durch Sven Bode, Jens Hopfer und mich. Wir sind aktuell ca. 25 Leute.
LTB: Gibt es einen standardisierten Ablauf, wenn ein Kunde mit Unterstützung von myRight seine Rechte durchsetzen will? Etwa als Betroffener des Dieselskandals oder vielleicht nach einem Unfall. Kannst Du dies vielleicht einmal an einem kurzen Beispiel für unsere Leser skizieren?
Jan-Eike Andresen: Im Recht ist das allermeiste Standard. Wir nehmen die Daten der Betroffenen auf, werten diese aus, prüfen Unterlagen und setzen dann das Recht durch. Entweder selber oder über Vertragsanwälte. Ganz ähnlich wie beim ADAC.
LTB: Für wen lohnt sich die Beauftragung von myRight? Macht es auch für Rechtsschutzversicherte Sinn?
Jan-Eike Andresen: myRight lohnt sich für jeden, der nicht unnötig Zeit für komplizierte Rechtssachen verschwenden will – und der für sich Recht und Gerechtigkeit möchte. Das gilt natürlich auch für Rechtsschutzversicherte. Fast noch viel mehr, denn leider haben wir immer wieder Fälle, wo Rechtsschutzversicherungen Ihren Leistungspflichten nicht nachkommen wollen. Rechtsschutzversicherungen sind großartig im Vertrieb. Sie sind aber zu oft eine Katastrophe in der Leistung.
LTB: Was ist einzigartig an myRight, gerade gegenüber anderen Anbietern?
Jan-Eike Andresen: Unsere Mission: Zugang zu Recht und Gerechtigkeit. Mit uns können sich Verbrauchern mit Weltkonzernen anlegen ohne Angst vor Kosten haben zu müssen oder ihre Zeit zu verschwenden. Das ist doch großartig!
LTB: Was sind die häufigsten Sachverhalte, mit denen sich Kunden bei Euch melden?
Jan-Eike Andresen: Noch ganz klar der Abgasskandal und Bußgeldsachen.
LTB: Wo liegen deiner Meinung nach die größten Risiken für das Geschäftsmodell von myRight?
Jan-Eike Andresen: Das Amazon Recht und Gerechtigkeit als Produkt anbietet. Ich glaube, wir können alle davon ausgehen, dass die Nr. 1 im Recht in fünf Jahren den allermeisten Menschen heute noch gar nicht bekannt ist.
LTB: Was konntet Ihr von den frühen Entwicklungsstufen lernen?
Jan-Eike Andresen: Denke das Undenkbare, trau dich das Großartige. Und übernimm die Verantwortung im Scheitern.
LTB: Welche Ziele möchtet Ihr mit myRight mittelfristig erreichen? Sind vielleicht schon weitere Einsatzgebiete in Planung?
Jan-Eike Andresen: Wir haben gerade einen ziemlich vollen Produkt-Baukasten. Sobald was live geht, lassen wir es Euch wissen.
LTB: Danke für das Gespräch, Jan-Eike.