Siebtes Hamburg Legal Tech Meetup bei Hogan Lovells: Thema: Alternative Legal Service Provider (#hltm7)

von Franziska Mauritz

Am 29. November fand das siebte Hamburg Legal Tech Meetup zum Thema “Alternative Legal Service Provider” in der Kanzlei Hogan Lovells statt.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Christian Stoll (Partner, Hogan Lovells) hat Nico Kuhlmann (Hogan Lovells) zunächst über die Ereignisse des bisherigen Jahres informiert und im Anschluss in die Thematik des Abends eingeführt.

Aufgrund der rasant wachsenden, technischen Entwicklungen und der sich ausbreitenden Digitalisierung nehmen schon längst nicht mehr nur traditionelle Anwaltskanzleien am Wettbewerb des Rechtsmarkts teil. Zunehmend treten sogenannte “Alternative Legal Service Providers” am Markt auf, welche Legal Tech-Dienstleistungen anbieten, die das Potential haben den traditionellen Rechtsmarkt zu ergänzen und zu verändern.     

Marco Klock (CEO bei casecheck GmbH) berichtete von “hartz4widerspruch.de”, einer Domain unter der sein Unternehmen dem Verbraucher anbietet per Mausklick seinen Harzt4-Bescheid rechtlich prüfen zu lassen. Das Unternehmen hat es sich unter dem Motto “Rechtsschutz der Zukunft” zur Aufgabe gemacht Software zu entwickeln, die es Verbrauchern ermöglicht einfach, schnell und kostengünstig Rechtsdienstleistungen in Anspruch zu nehmen.

Weiter ging es mit Jan Ginhold (CEO bei CODUKA GmbH). Als Software-Entwickler ohne juristischen Hintergrund präsentierte er das System “geblitzt.de”, mit dem Verbraucher problemlos ihren Bußgeldbescheid in einen Datenraum hochladen können. Dort werden die zur Verfügung gestellten Informationen automatisch gesammelt, strukturiert und an eine kooperierende Kanzlei weitergeleitet, die die Fälle zügig bearbeiten kann.

Im Anschluss wurde im Rahmen einer Diskussionsrunde der Redner mit dem Publikum deutlich, dass Legal Tech im täglichen Anwaltsgeschäft gerade für Standardfälle eine immer größere Rolle spielen wird. Dabei können alle Beteiligten davon profitieren. Der Verbraucher, der häufig den Gang zum Rechtsanwalt scheut, kann auf einfachem Wege Rechtsbeistand erlangen. Für den Anwalt ist es eine neue Methode Kosten einzusparen und potentielle Mandanten zu akquirieren.     

Den Abend abgerundet hat Dirk Hartung (Executive Director Legal Technology). Er präsentierte die neue Studie der Bucerius Law School in Kooperation mit der Boston Consulting Group zum Thema “Legal Operations: Getting more from in-house legal departments and their outside counsel“, in der die Auswirkungen von Legal Operations als Management-Konzept beleuchtet werden.

Insgesamt war es ein informativer und gleichzeitig unterhaltsamer Abend, an dem sowohl Laien als auch Experten des Legal Tech erfahren konnten, wie juristische Prozesse digital aufgesetzt werden können und welche Vorteile dies für alle Beteiligten bietet.