Anwalt 2025: Apple und Verlag Dr. Otto Schmidt denken digital

Von Mischa Peters

“Anwalt 2025: Wir denken digital” – unter diesem Motto stand eine exklusive Veranstaltung, zu der der Verlag Dr. Otto Schmidt am 12. April in den Apple Store in der Kölner Innenstadt eingeladen hatte.

Was haben ein aktuelles IPhone, Moore’s Gesetz, die Zukunft des Anwaltsberufs und die Mondlandung miteinander zu tun? Auf den ersten Blick nicht allzu viel. Für die Gäste des exklusiven Events “Anwalt 2025: Wir denken digital”, das der Kölner Fachverlag für Informationen aus Recht, Wirtschaft und Steuern jetzt gemeinsam mit Apple durchgeführt hat, ist der Zusammenhang – hergestellt von Dr.-Ing. Sascha Theißen in seiner aufschlussreichen Keynote zum Thema “Anwaltstätigkeit im Jahr 2025” – dagegen nun nachvollziehbar.

“Das IPhone 8 ist knapp 500 Mio. mal schneller als sämtliche zur Berechnung der Mondlandung eingesetzten IBM-Supercomputer zusammen”, wusste Dr. Theißen zu berichten. Eine rasante Entwicklung in Sachen Rechnerleistung, die eindrucksvoll Moore’s Gesetz (be)greifbar macht, das besagt, dass sich die Rechenkapazität etwa alle 18 Monate verdoppelt. Was dieses exponentielle Wachstum wiederum für die Zukunft des Anwaltsberufs und insbesondere für die gewaltigen Möglichkeiten der im Rechtsbereich einsetzbaren Technologien wie Blockchain, Künstliche Intelligenz und Projektmanagement bedeutet, illustrierte Dr. Theißen, Strategieberater für agile und digitale Transformation und Leiter des Standorts Stuttgarts des Beratungsunternehmens diconium strategy, in seinem Vortrag.

Im besonderen Ambiente des Apple-Stores in der Schildergasse hatten Verleger Prof. Dr. Felix Hey und Store Leader Stephan Borg die geladenen Gäste zuvor begrüßt und dabei unisono die Chancen des technologischen Wandels und die Bedeutung der Digitalisierung für Verlage und Anwaltschaft hervorgehoben. Diesen Ball nahm Dr. Theißen, seines Zeichens sowohl Volljurist als auch Dr.-Ing. (Informatik), gerne auf und skizierte die Entwicklung von der klassischen Arbeit des Rechtsanwalts gestern und heute hin zum “gemeinsamen Arbeiten zwischen Juristen und Maschinen” in der Zukunft. Dabei spannte er den Bogen von aktuellen Forschungstrends der Kanzleien, über erfolgreiche Praxisbeispiele im Bereich Legal Tech und mandantenzentriertes Arbeiten bis hin zu Legal Design Thinking, der Umsetzung agiler Projektmanagement-Methoden im juristischen Arbeiten.

Vieles kreiste an diesem Abend um die Frage, wie vorwärtsgewandt und mutig Anwälte mit dem Thema Legal Tech umgehen (sollten) und in welchem Ausmaß sich die Rechtsbranche verändern wird. Dr. Theißen wies in diesem Zusammenhang nachdrücklich auf die “erheblichen Einsparpotenziale” für diejenigen Kanzleien hin, die das Thema Legal Tech “proaktiv” angehen. Auch in der anschließenden Diskussion, die von Samuel Ju, Geschäftsführender Gesellschafter von Legalheads und Mitherausgeber des in Kooperation mit dem Verlag betriebenen Legal Tech Blogs, moderierte wurde, entwickelte sich hierzu ein lebendiger Austausch. So konnte etwa der Kölner Rechtsanwalt Christian Solmecke von seinen positiven Erfahrungen aus der eigenen Kanzlei berichten: “Wir setzen seit geraumer Zeit eine selbst entwickelte Software ein, was im Arbeitsalltag zu einer erheblichen Zeitersparnis und Effektivitätssteigerung geführt hat”. Die älteren Anwaltskollegen begegneten den neuen technischen Möglichkeiten in der Diskussion zwar bisweilen noch mit einer gewissen Skepsis, das Interesse und die Neugier am Thema waren aber dennoch unverkennbar.

Abgerundet wurde dieser kurzweilige Abend durch eine Präsentation der Apple Crew zum “Ditgitalen Office 2025”, mit technischen Lösungen für den Workflow von morgen aber auch mit zahlreichen Beispielen zur sinnvollen Anwendung der Apple-Produkte der aktuellen Generation (hier: IPad), wie etwa dem einfachen Umgang mit Textbearbeitung, dem Einscannen von Dokumenten und der Weiterverwendung als PDF oder der Bearbeitung geteilter Dokumente. Ob beim abschließenden Smalltalk und dem gemeinsamen Glas Sekt in der oberen Etage des Apple-Stores die Mondlandung und Moore’s Gesetz eine Rolle spielten, erscheint fraglich. Dass es in den Gesprächen auch um die Zukunft des Anwaltsberufs ging und beim finalen Shopping-Event die IPhones der neuesten Generation Beachtung fanden, ist hingegen anzunehmen.